Film-Konzert "Parallel Truths" - Musik, Mahnung und Erinnerung

"Film-Konzert "Parallel Truths" mit dem Alma Quartet - Musik, Mahnung und Erinnerung in der Aula des Missionsgymnasiums

Am Mittwochabend fand in der Aula des Missionsgymnasiums St. Antonius ein bewegendes Film-Konzert unter dem Titel Parallel Truths statt. Im Rahmen einer deutsch-niederländischen Kooperation erinnerte die Veranstaltung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Das international anerkannte Alma Quartet präsentierte dabei eine musikalische Gegenüberstellung zu Ausschnitten aus Leni Riefenstahls NS-Propagandafilm Triumph des Willens (1935). Der künstlerische Kontrast zwischen Musik und der ideologisch aufgeladenen Bildsprache regte zu kritischem Nachdenken über die Macht von Bildern und Manipulation an.

Schulleiter Markus Lammers eröffnete den Abend mit einer eindringlichen Rede, in der er auf die Bedeutung historischer Verantwortung und aktiver Erinnerungskultur hinwies. Besonders hob er hervor, dass der oft zitierte Appell "Nie wieder!" heute aktueller denn je sei. Es sei die Aufgabe von Schulen und gerade auch eines Ortes wie Bardel diese Mahnung laut und klar in die Welt zu tragen. Bildung, so Lammers, müsse ein Gegengewicht zu Gleichgültigkeit und Geschichtsvergessenheit bilden. Auch der Bad Bentheimer Bürgermeister Dr. Volker Pannen begrüßte das Publikum und unterstrich die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und Verständigung gerade in einer Zeit, in der autoritäre Strömungen erneut an Einfluss gewinnen.

Im Anschluss an das Konzert nahmen Magnus Kalk (Fachschaft Geschichte) und Henning Sprey (Fachschaft Politik) eine fundierte Einordnung der historischen Hintergründe und der politischen Wirkung des Films vor. Sie erläuterten, wie Propaganda im NS-Staat funktionierte, welche Rolle ästhetische Inszenierung spielte und warum eine kritische Auseinandersetzung mit solchen Quellen heute wichtiger denn je ist. Im gut gefüllten Saal herrschte spürbare Aufmerksamkeit und Nachdenklichkeit. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten im Anschluss die Gelegenheit, sich bei Getränken und Knabbereien im Foyer über die Inhalte auszutauschen. So wurde aus einem Konzertabend ein lebendiger Ort der Erinnerung, der Bildung und des Dialogs.